
Bombenwetter - Bombenstimmung - Bombenfund. Seit Jahren, nein seit Jahrzehnten wurde darüber an den Theken, den Plätzen, den Zuschauerrängen und den Besprechungen am und um das Vereinsgelände drumherum gesprochen, gefordert und verworfen. Eine Sanierung des „ersten“ Platzes, dem Fußballplatz, am Vereinsheim. Gründe dagegen gab es., Gründe dafür aber ebenso. Nun wurde auf Initiative von Dennis Pika, seines Zeichens Platzwart und Fußballspartenvorstand in Absprache mit dem Gesamtvorstand eine Firma beauftragt, die sich mit der Neuanlage des Fußballplatzes und mit schwerem Gerät beschäftigt. Nicht nur eine Begradigung des Feldes, sondern auch eine Neuanlage einer funktionierenden Drainage wurde beauftragt. Vielleicht ist dies in Zeiten der Corona-Pandemie ein perfekter Zeitpunkt dazu. Keiner weiß, wie sich die Saison entwickelt und ob ein normales Training möglich bleibt. Also gibt es viel Spiel in der Planung zur Belegung des zurzeit einzigen Platzes, dem „zweiten“-Platz im Hof.
Die Arbeiten begannen in der ersten Juniwoche und der Platz wurde oberflächlich gefräst. Kurzfristig zum Wochenende wurde dann noch ein Vorhaben ins Leben gerufen. In Eigenarbeit sollten noch einige Meter an Wasserleitungen gelegt werden, damit der Platz zukünftig einfacher und effektiver bewässert werden kann. Die Planungen wurden dann am Sonntag abgeschlossen und am Montag begannen die parallelen Arbeiten mit tatkräftiger Unterstützung von drei Minibaggern von unseren Mitgliedern Christian Buschmann und Bernd Rotthege. Es wurde im Akkord den ganzen Tag gebuddelt. Bagger wurden heiß, Gräben wurden gezogen, Leitungen verlegt und spätabends wieder geschlossen, denn am nächsten Morgen musste alles fertig sein, damit die beauftragte Firma Ihren Dienst tun konnte. Ein Dank geht auch an die Nachbarschaft, die dies ohne Beschwerden hingenommen hat.
Doch kurz vor Abschluss der Arbeiten stießen wir auf einen metallischen Gegenstand. Es war rundlich und etwas länglich. Eine Milchkanne auf dem Land? – Könnte sein. Ein Teil von einem Auto? – unwahrscheinlich.
„Ist bestimmt ‘ne Bombe" , etwas lapidar dahingesagt , packten wir die Sachen zusammen. Jedoch war sich unser 2. Vorsitzender Florian Lührsen seiner Verantwortung bewusst und rief die örtliche Polizei. Die orderte dann einen Experten vom Kampfmittelräumdienst, der allerdings erst am nächsten Morgen vor Ort eintraf. Die Polizei sicherte die ganze Nacht die Fundstelle ab, sodass niemand Zutritt zum Fundstück hatte. Und dann erhielten wir am Morgen die Bestätigung. „Es handele sich um eine Brandbombe aus dem 2. Weltkrieg. Eine Sprengung ist nicht notwendig, sie wird vom Kampfmittelräumdienst abgeholt.“

Im Nachhinein war das ein mulmiges Gefühl. So wussten wir doch, dass wir den Tag zuvor eine bomben Arbeit abgeliefert hatten und innerhalb eines Tages eine Platzbewässerung verlegt hatten. Auch die explosionsartige Durchführung machte uns stolz. Dass jedoch eine echte Bombe unter dem Platz schlummerte, auf dem wir alle so viele Jahre gespielt hatten, macht dann doch nachdenklich.
So werden wir auch noch nach über 75 Jahren daran erinnert, wie gefährlich der Mensch und seine Gesinnung sein kann.
Ein großes Dankeschön an Dennis Pika, Christian Buschmann, Sönke Buck, Jan Kleen, Daniel Pika, Florian Lührsen für die Planung, die Umsetzung, die rasend schnelle Realisierung und die Möglichkeit, dass ich auch noch ein paar Stunden baggern durfte.
Torben Klinder