
Am 9. März 1946 wurde unser Verein neu ins Leben gerufen. Martin Böttjer aus Wiste, der schon seit 1924 Vereinsmitglied der Kometen war, wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Mit Unterstützung der vereinserfahrenen Männern Ludwig Lohrberg, Hinrich Wohltmann und weiteren Machern der ersten Stunde wurde das Vereinsleben wieder angekurbelt.
Zu dieser Vereinsneugründung gibt es leider keine Zeitungsberichte, da damals nur einmal in der Woche auf der Rückseite einer Tapete über Aktuelles aus dem Kreisgebiet berichtet wurde. Der neue Vorstand hatte gleich große Hürden zu überwinden. Der bisherige Sportplatz hinter der Gaststätte Heilshorn stand nicht mehr zur Verfügung. Er war inzwischen nach der Beschlagnahmung im 2.Weltkrieg umgepflügt worden. So pachtete der Verein nach vielem Hin und Her die Wiese von Landwirt Cord Kattenhorn. Die Wiese (Sportplatz) lag dort, wo heute die Geschäftsstelle der Kreissparkasse steht. Die Häuser dahinter Richtung der damals noch nicht einmal geplanten Umgehungsstraße gab es natürlich ebenfalls noch nicht. Das Thema Sportplatz blieb aber ein leidiges Thema. In jedem Jahr hoffte man auf die Gunst des Verpächters. Zwischenzeitlich hatte man die Idee einen neuen Sportplatz zwischen Pennigbüttel und Sandhausen in einer Sandkuhle in Myhle anzulegen. Aber der Platzbau durch die Firma Stehnke hätte nach einem Kostenvoranschlag mindestens 24.000,--Mark gekostet. Damit war die Idee des Vorstandes gestorben.
Erfreulicher war die Entwicklung in anderen Bereichen unseres Vereins. Die Mitgliederzahlen stiegen laufend an und nun waren auch viele Frauen dabei. Es wurde Frauen-, Kinderturnen und auch Tischtennis angeboten. Diese Gruppen trafen sich zum Üben auf dem Saal der Bäckerei und Gaststätte Behrens. Aber auch andere besondere Herausforderungen mussten gelöst werden, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen könnten. So beispielsweise die Begleichung der Behandlungs- und Krankenhauskosten, die die schwere Verletzung von Spieler Hans-Georg Taube nach sich zog. Von der damaligen Versicherung waren nur 275 DM abgedeckt, so dass eine vereinsinterne Sammlung in Erwägung gezogen wurde. Zum Glück konnte der Vorstand dann aber eine Lösung mit der Krankenversicherung finden. Dieser Fall erklärt aber auch, warum viele Eltern nicht wollten, dass ihre Jungs Fußball spielten. Jahre später habe ich es selber erfahren, als mir lange das Fußballspielen verboten wurde. Fußballsport wurde als rauher Sport gesehen, bei dem man sich nur die Knochen brechen würde.

1948 wurden die Fußballer der Kometen Kreismeister und diese erfreuliche Erfolgsmeldung brachte viel Schwung in den Verein. Es wurden wieder Vereinsfeste zu Silvester und Ostern gefeiert. Mehr und mehr spielte sich das Vereinsleben wieder in der Gaststätte Heilshorn ab, auch weil der Saal bei Behrens wegen Eigenbedarf für die Turner nicht mehr zur Verfügung stand.
Zur Freude aller Fußballer der Kometen wurde der ehemalige Sportplatz bei Heilshorn wieder hergerichtetet. So wurde am 2. Juli 1950 der Platz an alter Wirkungsstelle (hinter der damals noch nicht vorhandenen Reithalle) mit einem großen Fußballturnier für die 1. und 2. Mannschaft sowie einem „Jungmannenturnier“ eingeweiht.
Ein Glücksfall für den Verein war der 1. Vorsitzende Martin Böttjer. Er führte den Verein in seiner zwanzigjährigen Amtszeit aus den anfangs schwierigen Zeiten ab 1946 bis in die guten Zeiten der sechzigerJahre. Auch auf die Vorstandsmitglieder neben Martin können wir heute noch sehr stolz sein und ihnen nur Hochachtung zollen. Bemüht, ständig den Verein weiterzuentwickeln, kam dann auch die Idee, den Sportplatz zu verlegen und noch einen zweiten Sportplatz anzulegen (so wie sie heute vorhanden sind). Eigentlich war es ja nur eine Verlegung von ein paar Metern, da der neue Sportplatz südlich neben dem alten Platz entstehen sollte. Dahinter sollte ein zweiter Platz liegen. Es waren viele Gespräche mit der Eigentümerfamilie Heilshorn nötig. Schließlich konnte man sich dann über die Überlassung des neuen Areals einigen. Die neuen Plätze sollten so angelegt werden, dass auch noch Platz für eine Vereinsunterkunft mit Umkleide- und Duschräumen hergerichtet werden könnte. Aber das war noch Zukunftsmusik.
Waren die Fußballer auch schon in den fünfziger Jahren sehr erfolgreich gewesen, kam Anfang der sechzigerJahre die Glanzzeit in der Vereinsgeschichte. In der Saison 1963/64 stieg die erste Mannschaft in die Amateurliga auf und gehörte damit zu den erfolgreichsten Mannschaften des Landkreises Osterholz. Zudem verfügte man in diesen Jahren über sehr gute Nachwuchsmannschaften. Die starke A-Jugend verpasste nur knapp die Kreismeisterschaft. Sie unterlag im Finale leider der Mannschaft aus Worpswede und wurde aber immerhin Kreisvizemeister.
1966 wurde dann die neue Sportanlage der Kometen „Im Hof“ eingeweiht. Beim Herrichten des neuen Sportgeländes mussten auch wir Jugendspieler mit ran und mussten vor jedem Training erst einmal Steine sammeln. Endlich hatte der Verein sein zukunftsicheres Domizil gefunden. Es ergab sich auch die Chance, an der gerade neuerbauten Reithalle eine Gymnastikhalle für die Kometen anzufügen. Damit war auch für die Turnsparte, die 1968 offiziell gegründet wurde, der Grundstein geschaffen, ihren Sport unter besseren Bedingungen auszuüben. Auch dadurch erhöhten sich die Mitgliederzahlen und zu den Kometen zu gehören, war erstrebenswert. Kurze Zeit später gab Martin Böttjer die Vereinsführung ab und mit Friedrich Flahtmann (Fidi Komet) wurde ein neuer Vorsitzender gewählt. Er hatte Großes vor und setzte sich und dem Verein in seiner Amtszeit mit dem Bau unseres Vereinsheims ein Denkmal.
Fortsetzung folgt.
Heinz Wellbrock
Quelle dieses Berichtes: Sitzungsprotokolle der Vorstandssitzungen aus der damaligen Zeit